3.2.2. Einsatzstellen mit überwiegend verwaltender Funktion

Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Einsatzstellen befindet sich im administrativen Bereichen wie Landratsämtern und Gemeindeverwaltungen. Es versteht sich von selbst, daß der Umweltschutz in solchen Institutionen gewissen Rahmenbedingungen ausgesetzt ist. Neben Biotop-Pflege, Vogel- und Artenschutz oder Mitarbeit bei der Pflege des Gemeindewaldes haben die Teilnehmer Verwaltungstätigkeiten auszuführen und Umweltbeauftragte in ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Die Jugendlichen lernen, wie lang bürokratische Wege zum Schutz der Umwelt sein können, wobei Frustrationen im Einzelfall nicht ausbleiben. Durch diese Erkenntnisse werden dennoch eigene Energien freigesetzt, individuelle und kollektive Aktivitäten erzeugt. Angesichts der Strukturen in einer Verwaltung mag zu überlegen sein, ob die einseitig gelagerte Tätigkeit in kommunalen Verwaltungseinrichtungen durch einen zeitlich befristeten Wechsel in andere ökologische Einrichtungen ausgeglichen werden könnte.

Insgesamt besteht kein großer Unterschied zwischen den allgemeinen Einstellungen jener Teilnehmer, die in kommunalen Einrichtungen eingesetzt waren, und jenen, die in anderen Einrichtungen arbeiteten, jedoch sind erstere stärker auf Eigeninitiative während ihrer Arbeit angewiesen. Dagegen sind letztere eher der Meinung, ihr Wissen erweitert zu haben (29%), als dies die Teilnehmer aus der Verwaltung empfinden (11%), obwohl sie eine stärkere Identifikation mit ihrer Einrichtung verspürten als andere. Aufgrund dieses Sachverhaltes ist es auch zu erklären, daß die Teilnehmer aus kommunalen Verwaltungseinrichtungen, die über viele aktive soziale Kontakte verfügten und notwendigerweise eigeninitiativ werden mußten, die von der Landeszentrale für politische Bildung durchgeführten Seminare als Ort des Erfahrungsaustausches viel weniger schätzten, als dies bei der Gesamtheit der Teilnehmer der Fall war.