homunculus digitalis
von Helmuth Sagawe
"Der künstliche Mensch als dynamisches Konstrukt zur Erlangung
von Unendlichkeit (...) Der neue Leib, der neue Mensch als Kreation der Beseeltheit
unseres ursprünglichen Daseins überwindet den Schreck der
Ich-Projektion."
Aus: Funke, Rainer, Vortragsmanuskript anlässlich der Tagung
"Virtualität contra Realität?" 16. Designwissenschaftliches
Kolloquium an der Burg Giebichenstein-Hochschule für Kunst und Design
Halle/Salle, vom 19.10.95-21.10.1995.
Mephistopheles:
Wagner:
Es steigt, es blitzt, es häuft sich an,
Im Augenblick ist es getan.
Ein großer Vorsatz scheint im Anfang toll;
Doch wollen wir des Zufalls künftig lachen,
Und so ein Hirn, das trefflich denken soll,
wird künftig auch ein Denker machen.
Das Glas erklingt von lieblicher Gewalt,
Es trübt, es klärt sich; also muß es werden!
Ich seh in zierlicher Gestalt
Ein artig Männlein sich gebärden.
Was wolln wir, was will die Welt nun mehr?
Denn das Geheimnis liegt am Tage.
Gebt diesem Laute nur Gehör,
Er wird zur Stimme, wird zur Sprache
Homunculus:
Nun, Väterchen! wie steht's? es war kein Scherz.
Komm, drück mich recht zärtlich an dein Herz!
Doch nicht zu fest, damit das Glas nicht springe.
Das ist die Eigenschaft der Dinge:
Natürlichem genügt das Weltall kaum,
Was künstlich ist, verlangt geschlossenen Raum."
Die künstliche Erschaffung des Menschen, so wie Goethe sie in seinem zweiten Teil des Faust durch Wagner beschrieben hatte, war schon immer Wunschtraum der Menschheit gewesen, als eine Projektion vom Ich auf Anderes - im Widerstreit gegen die Endlichkeit. Heute jedoch drückt sie sich in einer holistischen Gegenwelt mit Barbie-Puppe, Marlboro-Zigaretten- und neustem technischen Spielzeugen aus.
Homunculus[1], lateinisch das Menschlein und in der Alchimie als künstlich nach der alchimistischen Vorstellungen des 13. Jahrhunderts geglaubten Möglichkeit, dass der Realisierung des homunculus die Dreiheitsidee von Geist, Seele und Körper symbolisierenden Prinzipien von Schwefel, Quecksilber und Salz im Androgyn zugrunde läge, soll in diesem Zusammenhang gesehen werden.
Inzwischen ist homunculus zu einem körperlich-szenischen Entwurf menschlichen Lebens mit ganz konkreten Vorstellungen über eine neue Leiblichkeit im alltäglichen virtuellem Dasein geworden.
Virtuelle Welten werden so zu Orten der Erscheinungsweisen unserer Ich-Projektionen.
Diese Entwicklung muss nun in Abhängigkeit unserer Medien, insbesondere der neuen elektronischen Medien gesehen werden. Bilder, Begriffe und Realitäten verändern sich mit einer rasant fortschreitenden technischen Evolution, aber auch mit dem Diskurs über das Leben, über den Körper und über die Welt. Weisungsrichtent sind hier gigantische Speichereinheiten von digitalisiertem Wissen mit effektiven Selektionsprogrammen zur Fixierung und Fundierung dieses Diskurses, zwischen uns, der alten sowie der neuen Welt. Durch sie werden die direkten Erfahrung abgelöst und ein ganzheitliches Körperbild in Frage gestellt.
Durch das Medium Schrift wurde der voralphabetische Körper zum alphabetischen Körperselbstbild, zum homunculus textualis durch die Erfindung von digitalen Medien zum technomedialen Körper, zum homunculus digitalis uminterpretiert.
Seit vielen Jahrtausenden treibt der Mensch diese Transformation voran, die von projektiven Ängsten der eigenen Vergänglichkeit getrieben ist. Neben dem zufällig -biologisch entstandenem Menschen und der althergebrachten biologischen Beziehung von Wahrnehmung und Gegenstand, tritt nun der technisch veränderte Mensch durch zielgerichtete Strategien von Wahrnehmung aus einem physischen und geographischen Realraum heraus, in eine ausschließliche - durch Abwesenheit von Zeit und Raum - neue Bedeutungswelt hinein.
Um über einen selbstverständlichen Umgang mit den neuen Medien reflektieren zu können, um homunculus digitalis im Cyberspace begreifen zu können, müssen wir uns über die Beziehung Mensch - Maschine grundlegende Gedanken machen.
So hatte Michael Haller schon 1990 in Zürich in seinem Buch "Sind Computer die besseren Menschen?"[2] ein Streitgespräch aufgezeichnet, in dem Klaus Haefner[3], der die Informationstechnik für einen Segen der Menschheit hält und für eine "human-" computerisierte Gesellschaft plädiert,[4] und sein Widersacher Joseph Weizenbaum[5], Gegner der "Vercomputerisierung" der Welt, über den Stellenwert des Computers in der Beziehung zum Menschen, stritten.
Zwei Zitate zeigen die gesamte Problematik der Mensch-Maschine-Beziehung und die unterschiedlichen Ansätze bei der Bewertung der neuen Informationstechnologien.
Haefner:
Diesen beiden Aussagen liegen äußerst unterschiedliche Bewertungskriterien der neuen Informationstechnik zugrunde.
So hat Klaus Haefner, - dessen Telefon-Anrufbeantworter übrigens damals sagte:
den Unterschied zwischen Mensch und Computer dadurch herauszufinden gesucht, dass er Gedichte, die mit einem Computer-Programm (Poetry-Programm) verfasst wurden, und Gedichte (der Dichter wurden in der Literatur nicht genannt) von modernen Dichtern in einem Ratespiel von Radio Bremen vorgelesen hatte. Es sollten die Zuhörer herausfinden, welche Gedichte vom Computer und welche von Menschen geschrieben worden waren.
Das Ergebnis: niemand war in der Lage, die Computergedichte von den anderen zu unterscheiden.
Hierin sah Haefner einen Beweis für die Gleichsetzung zwischen Mensch und Maschine.
Weizenbaum dagegen sah doch gravierende Unterschiede, die zwar im ersten Augenblick nicht erkennbar sein mögen, dennoch aber im sprachlichen Ausdruck einer Idee, einer Empfindung oder Erfahrung, also einer Sprachphantasie zu suchen sind. Ein Dichter versucht gewöhnlich die Grenzen der üblichen Sprache zu überschreiten.
Der Computer hätte keine Idee, keine Empfindung oder Erfahrung, die er in Sprache kleiden kann. Nur durch einen Zufallsgenerator und die Programmierung grammatischer Regeln würde hier Dichtung geschaffen. Von der Gleichsetzung Mensch und Maschine kann also nach Weizenbaum keine Rede sein!
Auch andere Wissenschaftler hatten den Versuch unternommen, die Grenzen zwischen Mensch und den Neuen Medien zugrunde liegenden Maschinen, aufzuzeigen und stellten sich z.B. die Frage, ob eine Maschine eine Seele, ein Leben und ein Bewusstsein erlangen kann? In der Entwicklungspsychologie nun gilt der Test, ob ein Kind sein Spiegelbild auf sich selbst beziehen kann, als Entscheidungskriterium dafür, ob ein begrifflich fixiertes Ich-Bewusstsein ausgebildet sei. Das Spiegelbild als virtuelles Phänomen hilft bei unserem Bedürfnis, ob wir bei uns selbst angekommen sind und den Bemühungen, Realität und Vorstellung im Virtuellen zur Begegnung zu bringen. So scheint Virtualität zur Fixierungsebene sozialer Integrations- und Desintegrationsquellen geworden sein.
Die bekannteste Wissenschaftlerin ist derzeit wohl Sherry Turkle[6], Professorin für Soziologie und Psychologie am MIT, die, auf den Erkenntnissen von Jan Piaget[7] aufbauend, Kinder verschiedener Altersstufen zu ihrer Beziehung zum Computer und seiner Einschätzung auf Lebendigkeit befragt hat. .
Piaget fand schon in den zwanziger Jahren heraus, daß die Entwicklung des Kindes zwischen vier und zwölf Jahren vom Animismus geprägt sei, d. h. die Kinder geben allen Dingen eine Seele, sie halten sie für lebendig.
Bei kleineren Kindern ist der Animismus stärker ausgeprägt, mit zunehmendem Alter lösen allerdings gelernte biologische und physikalische Beobachtungen und Erkenntnisse die animistischen Vorstellungen ab.
Piaget untergliedert die Phase des Animismus in vier Stadien:
Im zweiten Stadium ist ist die Bewegung das Kriterium für Lebendigkeit. Es wird angenommen, dass diese Bewegung auf Intension (Spontaneität) zurückzuführen sei.
Im dritten Stadium unterscheidet das Kind zwischen eigener und erhaltener Bewegung. Das Leben wird hier als Eigenbewegung definiert.
Im vierten Stadium werden nur noch Pflanzen und Tiere, natürlich auch der Mensch, als lebendig bezeichnet.
Bewegung scheint also das entscheidende Kriterium für Leben zu sein.
Sherry Turkle wandte diese Erkenntnisse auf den Gegenstand Computer an. Mit dem Programm LOGO, das von ihrem Ehemann Seymour Papert entwickelt wurde, ließ sie Kinder am Computer programmieren. Ein Igel (eigentlich TURTLE=Schildkröte) sollte über Befehle bestimmte Figuren durchlaufen. Turkle fand dabei heraus, dass bei Kindern Lebendigkeit in diesem Zusammenhang in sieben Kategorien gegliedert werden kann:
2. Kategorie andere Handlungen (Der Kessel ist lebendig, er kocht)
3. Kategorie Realismus (Supermann ist nicht lebendig, er ist nicht wirklich)
4. Kategorie Moral (Spinnen sind nicht lebendig, man kann sie zertreten)
5. Kategorie Biologie (ES ist lebendig, es wächst)
6. Kategorie Psychologie (Wecker ist lebendig, er erinnert sich)
7. sonstige Antworten: (Computer sind nicht lebendig, sie sind programmiert)
Kurz zusammengefasst ergaben diese Untersuchungen: Je mehr Umgang Kinder mit computerisierten Spielzeugen hatten, desto differenzierter wird die psychologische Sprache über diese Objekte.
Sie diskutieren untereinander, ob die Computer auch wissen, wie schön ihre Bildschirmdarstellungen seien. Sie malen sich aus, was die Computer wohl in der Nacht machen.
Die Gespräche über den Computer thematisieren Empfindungen und Gefühle, sie befassen sich mit der Psychologie des Computers.
"Die Kinder wissen, daß die Maschinen nicht im selben Sinne wie Menschen lebendig sind und doch denken und reden sie in einer Sprache über sie, die eigentlich nur für Lebewesen angemessen ist"[8]
Sind dies schon Beweise dafür, daß Maschinen, von denen gesagt wird, sie seien mit einer so genannten künstlichen Intelligenz ausgestattet, mit Menschen vergleichbar, die denken können und ein Bewusstsein haben?
Können Maschinen mit so genannter künstlicher Intelligenz denken? Haben diese Maschinen ein Bewusstsein? Ist in diesen Maschinen homunculus digitalis realisiert?
Von einem pragmatischen und operationalen Standpunkt aus könnten wir die These vertreten: Sofern der Computer nicht unterscheidbar von einer denkenden Person handelt, denkt er.
Beide Untersuchungen, Haefners in Radio Bremen durchgeführter Test und Turkles Beurteilungen der Computer durch Kinder, können danach auf die Idee des so genannten Turing-Tests, zurückgeführt werden.[9]
Dieser Test war zur Beantwortung der Frage entwickelt worden, ob man von einer Maschine vernünftigerweise sagen kann, daß sie denkt, fühlt und ein Bewusstsein hat.
Wird dies von einem Computer behauptet, so muss sich dieser dem Test unterziehen. Der Test läuft folgendermaßen ab: Der Computer sowie ein (intelligenter) Mensch muss vor den Blicken eines Fragenstellers verdeckt sein. Die Fragen, die dieser Fragesteller formuliert, werden unpersönlich an beide übermittelt, z.B. über eine Tastatur. Durch Testfragen muss nun der Fragensteller versuchen festzustellen, welcher von beiden der Computer und welcher der Mensch sei. Falls die fragende Person im Verlauf einer Testserie nicht eindeutig den echten Menschen identifizieren kann, gesteht man dem Computer, (oder dem Programm, dem Programmierer oder dem Konstrukteur usw. ) zu, den Test bestanden zu haben.
Falls dieser Test bestanden wurde, soll dies ein Beweis sein, daß der Computer nicht nur Wissen wiedergeben kann, sondern auch sein Wissen verstanden hat.
Roger Penrose hat in seinem Buch: "Computerdenken - Des Kaisers neue Kleider"10 ein Beispiel angeführt, an dem dieses Problem verdeutlicht werden kann:
"Ein Mann ging in ein Lokal und bestellte einen Hamburger. Als der Hamburger kam, war er total verbrannt, und der Mann stürmte wütend aus dem Lokal, ohne zu bezahlen und Trinkgeld zu geben."
"Ein Mann ging in ein Lokal und bestellte einen Hamburger. Als der Hamburger kam, war der Mann sehr zufrieden damit und als er das Lokal verließ, gab er der Kellnerin ein großes Trinkgeld, bevor er bezahlte."
Als Test, ob der Computer diese Geschichten "verstanden" habe, wird er gefragt, ob der Mann in beiden Fällen den Hamburger gegessen habe. Gibt der Computer im ersten Falle die Antwort "nein" und im zweiten Falle "ja " an, so hat er den Turing-Test bestanden.
Die Frage stellt sich natürlich, ob diese Art von Erfolg wirklich irgend ein echtes Verstehen auf seiten des Computers oder des Programmes anzeigt.
Der amerikanische Philosoph und Sprechakttheoretiker John Searle widerspricht einem echtem Verstehen der Computer und begründet dies am Beispiel des chinesischen Zimmers:
Er stellt sich vor, daß die beiden oben beschriebenen Geschichten nicht auf deutsch, sondern auf chinesisch erzählt werden. Dies mag noch keine wesentliche Veränderung der Situation sein. Außerdem sollen alle Operationen des Algorithmus, mit dem der Computer diese spezielle Übung ausführt, in Form von Regeln in Searles Muttersprache vorliegen, die angeben, wie man Kärtchen mit chinesischen Symbolen zu manipulieren habe. Searle malt sich nun aus, er führe alle Manipulationen selbst aus, und zwar in einem abgeschlossenem Zimmer. Die Symbolfolgen, die die Geschichten und dann die Fragen repräsentieren, steckt man ihm durch einen kleinen Schlitz ins Zimmer. Sonst werden keine anderen Informationen zugelassen. Wenn nun durch Searle nach den vorgegebenen Regeln alle Manipulationen ausgeführt sind, wird das Ergebnis als Symbolfolge, durch den Schlitz nach draußen geschoben.
Da bei unseren Geschichten alle Manipulationen nur nach dem Computer-Programm ausgeführt wurden, muß auch das Resultat das chinesische Symbol "ja" oder "nein" sein. Es gibt jeweils die richtige Antwort auf die ursprünglich gestellte Frage zu einer in chinesisch gestellten Geschichte.
Searle legt dabei großen Wert darauf, dass er kein Wort chinesisch versteht, also nicht die geringste Ahnung hatte, um was es in der Geschichte ging. Dennoch war er nur durch korrektes Ausführen seiner Regeln in der Lage, die richtigen Antworten zu finden, wie ein Chinese, der die Geschichten verstanden hätte. Searle zieht daraus den Schluss, daß das bloße Ausführen eines Algorithmus allein noch nicht bedeute, daß dabei irgend eine Art von Verstehen stattgefunden habe, und sich dadurch womöglich auch ein Bewusstsein gebildet hätte. Kann aber ein Computer überhaupt ein Bewusstsein bilden?
Sicherlich mag das Bewußtsein einem Lebewesen bestimmte Selektionsvorteile verschaffen. Bei einem Raubtier etwa, das sich in die Situation der Beute versetzt und zu erraten versucht, wie die Beute im Falle der Gefahr reagiert.
Dieser Gedanke birgt allerdings auch in sich, dass die Beute sich in die Situation des Jägers versetzen kann.
Übertragen auf die Maschinen hieße dies, daß ein völlig unbewusster Raubtier-Automat als Teil seines Programmes ein Unterprogramm enthielte, das mit dem tatsächlichen Programm des Beute-Automaten identisch wäre.
Wir wollen nun nicht die Frage stellen, ob bei einer Jäger-Beute-Beziehung das Bewusstsein überhaupt mitspielen muß, sondern die Frage stellen, worin überhaupt der Unterschied zwischen einer "bewussten" und einer "programmierten" Handlung besteht?
Meist hört man den Standpunkt: "Ein System sei sich seiner Sache bewusst, wenn es in sich ein Modell seiner Sache habe, und das System werde selbstbewußt, wenn es in sich ein Modell von sich selbst trage."[11]
Ein Computerprogramm nun, das als Unterprogramm eine Beschreibung eines anderen Programms hat, muss deshalb nicht das Bewusstsein des anderen haben. Eben so wenig hat ein Computer, der als Unterprogramm eine Kopie seines eigenen Programms gespeichert hat, ein Selbstbewusstsein. Ganz abgesehen davon, dass diese Kopie nie ganz vollständig wäre, da die vollständige Kopie einschließlich des Unterprogramms zum Unterprogramm gehört.
Stellen wir uns eine Videokamera vor, durch die das eigene Abbild im Spiegel erfasst wird. Ist dies schon ein Selbstbewußtsein?
Dieser Weg führt uns wohl in eine gedankliche Sackgasse, um über das Bewusstsein bei Computern resümieren zu wollen.
Es lassen sich auch nur schwer präzise Unterscheidungen zwischen bewusstem und unbewusstem Handeln treffen. Zwar scheint Bewusstsein nötig zu sein, um Situationen zu bewältigen, in denen wir neue Urteile bilden müssen, und bei denen die Regeln vorher nicht niedergelegt worden sind, vielleicht hängt aber, so die Meinung der Verfechter der Künstlichen Intelligenz, das Bilden neuer Urteile auch von der Anwendung gewisser wohl definierter algorithmischer Regeln und neuraler Netze ab, die wir teilweise gar nicht kennen.
Bereits seit einigen Jahren werden im Bereich der informationstechnischen Innovation vermehrt theoretische Überlegungen dazu angestellt, wie die Beziehung Mensch/Gesellschaft versus Maschine aus wissenschaftlicher Sicht analysiert werden könne. In der bis heute geführten Diskussion zeichnen sich im wesentlichen nur wenige grundsätzliche Positionen ab: die Befürworter einer Informatisierung der Gesellschaft möchten mit ihrer internen Kritik, die auf die Funktionsweise der Computer bezogen ist, eine Verbesserung der sozio-technischen Systeme erreichen, die Gegner der Computerisierung hingegen möchten durch eine externe Kritik das Eindringen der Künstlichen Intelligenz in alle Lebensbereiche des Menschen verhindern, und die allgemeine Technologiekritik macht auf die gesellschaftlichen Risiken und Folgen des Einsatzes der Computer-Technologie aufmerksam.
In sozialwissenschaftlichen Analysen wird im allgemeinen gerne von krisenhaften Erscheinungen gesellschaftlicher Entwicklungen gesprochen, wie bei der Bildungskrise oder insbesondere heute bei der Krise des Umweltbewusstseins. All diese Miseren werden als Beziehungskrisen zwischen Wissenschaft und Technik einerseits, Wissenschaft und Gesellschaft andererseits analysiert. Sie beruhen auf Legitimationsverlust bzw. Funktionsdefizit der organisierten Umsetzung von Wissenschaft und Technik in sozialen Systemen. Die technologische Evolution sozio-technischer Systeme wird hier als der Hauptverursacher verantwortlich gemacht. Bisher hatte man Technikwissen überwiegend als Form sozialer Machtausübung, als Form struktureller Herrschaftssicherung oder als Raster für soziale Prozesse wahrgenommen. Herbert Marcuse[12] wies darauf hin, daß die Technik nicht erst durch ihre konkrete Anwendung, sondern schon durch ihre Logik und Methodik zur Herrschaftsausübung benutzt werden könne. Die Einführung der Mikroelektronik in alle Lebensbereiche müsse als weiterer Eingriff in die Autonomie des Menschen gesehen werden, die zur Folge hatte, daß "Individuen erstmals in die Lage versetzt werden können, auch Handlungen interaktiver Art ohne Einbezug anderer menschlicher Personen zu vollziehen", so der Soziologe Hans Geser[13], da der Computer Fähigkeiten aufweise, dank derer der Mensch ihn eher als Interaktionspartner denn als bloßes Werkzeug ansehen könne. Wie das menschliche Gehirn, so kann auch er Informationen speichern, rezipieren, transformieren und kombinieren, er ist lernfähig und sorgt gelegentlich sogar für Überraschungen. Aufgrund dieser Eigenschaften des Computers stellt Geser der sozialen Evolution der Menschheit die Koevolution intelligenter Maschinen zur Seite, die sich zwischen humanen und elektronischen Interaktionspartnern mit all ihren Auswirkungen vollziehe. Lege man einen objektivistischen, behavioristischen Verhaltensbegriff bei dieser Interaktion zwischen Mensch und Computer zugrunde, müsse man feststellen, daß zwischen beiden rückgekoppelte Interaktionssequenzen stattfänden, die sich von zwischenmenschlichen Interaktionssequenzen nicht mehr wesentlich unterschieden. Aus phänomenologischer Sicht dürften daher dem Computer anthropomorphe und soziomorphe Attribute zugesprochen werden, die die Grundlage emotionaler Bindungen zu ihm, bzw. dem homunculus digitalis, bilden könnten.
Ist damit ein neues Zeitalter der Menschheitsgeschichte angebrochen? Es wäre nicht das erste Mal, dass die Menschen wieder einmal umdenken und sich einen neuen Standort suchen müssten: nachdem sie durch Kopernikus erfahren hatten, dass die Erde und damit der Mensch nicht im Mittelpunkt der Welt stehen, durch Darwin, dass der Mensch nicht durch einen besonderen Schöpfungsakt von Gott geschaffen wurde, sondern nur Endglied eines natürlichen Evolutionsprozesses ist, durch Freud, daß der Mensch nicht völlig Herr seiner selbst ist, sondern maßgeblich von unbewussten Trieben und Kräften gesteuert wird, so erhebt sich gegenwärtig die Frage, ob der Mensch womöglich nicht mehr alleine die Fähigkeit zur Intelligenz besitzt, ja unter Umständen sogar von seinen selbst erschaffenen Maschinen übertroffen werden könnte. Ob dies als subjektive Meinung der Menschen oder objektive Tatsache in der Realität wahrgenommen wird, sei dahingestellt, problematisch aber mag es sein, geeignete Indikatoren zu finden, die es ermöglichen, technische Evolutionsprozesse im Bewusstsein der Menschen aufzuzeigen und zu beurteilen.
Neue elektronische Medien sind dennoch heute der Schlüssel zu ungeahnten Möglichkeiten neuer Virtualitäten und Verwirklichungsprozessen. Eine neue Qualität mit sinnlich-wahrnehmbaren Elementen im Virtuellen ermöglicht die ganze Welt sinnlich zu alphabetisieren, also Systeme von akustischen, visuellen, taktilen, olfaktorischen, schwerkraftbezogenen und eventuell weiteren sinnlichen Elementen zu entwickeln, die eine Verfügbarkeit der Welt darstellen, die weit über die Erkenntnis per Sprache hinausgeht.
Allerdings dem Phänomen der Virtualität, wie wir es im Spiegelbild oder im Cyberspace erleben, stellt Michael Foucault hinsichtlich der gesellschaftlich-räumlich-örtlichen Gegebenheiten die "Heterotopien" gegenüber.[14] Unter ihnen versteht er Orte, die anders sind als normale Orte des Alltagslebens einer Gesellschaft. Wie ein Spiegelbild verweisen sie die Gesellschaft auf sich selbst. Orte der abweichenden Abläufe und Rythmen sind z.B. Sanatorien, psychiatrische Kliniken, Gefängnisse oder Friedhöfe, Parks, Gärten, Museen, Bibliotheken, Festwiesen, Kinos, Theater, Bordelle und Klöster. Ihre Abweichungen bestätigen die Regeln des Alltags, da die Sichtbarmachung der Normabweichung die Norm stabilisiert. Dieses Konzept der Normalität wird aber spätestens in der Postmoderne-Diskussion durch dauernde Normenpluralität und -dynamik in Frage gestellt.
Durch das Eindringen des Computers in all unsere Lebensbereiche wird diese Tendenz nun bestätigt. Für jedes Ereignis in unserer tradierten Welt gibt es bei der Berührung mit dem Computer ein virtuell-heterotopes Gegenereignis. Sprungartig wächst die Menge der Ereignisse, die Resultat virtuell-heterotoper Gegenwelten sind. Hier entsteht die Genese von Homunculus digitalis. Die Zeit, in der man Aussagen auf ihre Wahrheit hin überprüfen konnte scheinen unwiederbringlich vorbei zu sein. Die Begriffe wie "objektive Realität", "Widerspiegelung", "Abbild" nachdem sie theoretisch schon längst in Frage gestellt wurden, werden nun ad absurdum geführt und realisieren sich als heterotope virtuelle Realität.
Raum und Zeit:
Eine weitere reale Überlegung zum Problemfeld Raum und Zeit ist, die zum Resümieren über virtuelle Realitäten Neuer Medien gehört, ist das Problemfeld lokalen Präsenz.- Übertragungswege und Kommunikationsdienste werden durch die technische Evolution entkoppelt.[15] Zwar hatten schon seit Ende des vorigen Jahrhunderts die elektr(on)isch gestützten Kommunikationsmedien wie Telegrafie, Hörfunk, Film, Fernsehen und Telefon die zentralen gesellschaftlichen Funktionen von Information, Interaktion mit Nicht-Anwesenden, Koordination von Handlungen und den Aufbau langer Handlungsketten übernommen, jedoch behandeln wir solche Technologien inzwischen als alltagsweltlich integrierte Prothesen, die uns durch ihre Bewährtheit und Gewöhnung als selbstverständlich erscheinen.[16] Über die Telefonleitungen werden nun aber nicht mehr länger nur Gespräche abgewickelt, die drahtlose Übermittlung wird zunehmend für Individualkommunikation genutzt und Fernsehen und Rundfunk verlieren den Charakter von Massenkommunikationsmitteln, da der Computer in die Übermittlung von Daten einbezogen wurde. Es wurden sowohl neue Kommunikationsformen als auch neue Informationszugänge geschaffen. Durch E-Mail wurde die Voraussetzung der Zeitgleichheit bei der Benutzung der Kommunikationsmittel aufgehoben, das Mobiltelefon verlangt nicht mehr feste Gerätestandorte. Die computervermittelte Kommunikation ermöglicht neue Formen des kommunikativen Austausches auf virtuellen Marktplätzen. Die Verfügbarkeit von Informationen, und damit auch die Organisation des Alltags hat sich durch die Verbindung von Computer und Telefon grundlegend geändert und evoziert damit auch völlig neue Sozialstrukturen. Dennoch lassen sich trotz ausgefeilter soziologischer Analysemitteln heute kaum konkrete Aussagen über soziale Folgen der technischen Evolution Neuer Medien treffen. Vermutet werden sie hinsichtlich der Bedeutung von Raum und Zeit, d.h. daß die Veränderungen hauptsächlich in der Art der Verflechtung zwischen den Personen und zwischen den Personen und intermediären Akteuren als Vermittler in der institutionalisierten und industrialisierten Gesellschaft erwartet werden.
Veränderungen vollziehen auch sich in der Semantik des Raumverständnisses.[17] Der euklidische und newtonsche Raumbegriff weicht zunehmend einer relationalen Raumvorstellung, wo soziale Räume immer mehr als ein virtuelles Netzwerk von Kommunikation, abgekoppelt von geographischen Voraussetzungen, erfahren werden. Diese Entwicklung begann zwar schon vor Jahrhunderten mit der Sprachentwicklung unter den Bedingungen der unmittelbaren Face-to-Face Kommunikation, der Entwicklung von Rauchzeichen, akustischen Zeichen wie Tönen der Trommeln und Manifestierung von Schriftzeichen. Der Cyberspace, die Möglichkeit von Sozialität unter Abstraktion von körperlicher Realität, erscheint so als ein weiteres Moment gesellschaftlicher Abstraktion. Über welche Identitätspotentiale diese neue Form von Sozialität verfügt, liegt einerseits in einer gesteigerten Kommunikation mit einer enormen Integrationswirkung in einer virtuellen globalen Weltgesellschaft, andererseits wird sie in einer neuen Ausdifferenzierung mit zentrifugalen Wirkungen gesehen, einer Fragmentierung der Öffentlichkeit und Ausdifferenzierung in Teilrationalitäten. Dabei wird in den modernen Gesellschaften der Körper bis in sein Innerstes instrumentalisiert, wobei das Ich, das Selbstbewusstsein, bzw. die Person vor allem angesichts des psychischen, physischen und sozialen Todes als Seele bestimmt werden und sich vom psychischen und instrumentalisierten Körper abtrennen kann.[18] Sie erhält eine diffuse Grenzbestimmung, um die Individualität nicht zu gefährden und vor einer zerstörerischen Reflexivität geschützt zu sein. Die Entkörperlichung der Seelenvorstellung kommt durch naturwissenschaftliche Erkenntnisprozesse und neue Technologien, einhergehend mit einer totalisierenden Verfügbarkeit des Körpers, und durch die Beobachtung des psychischen Sterbens, sowie des Identitätswandels z. B. alter Menschen, zustande. Selbst die Seelenvorstellungen, die zwar immer noch von religiösen Konzeptionen dominiert werden, sind jedoch selektiv durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien geformt. Nahe Todes-Erlebnisse, Ergebnisse der Gehirnforschung und Produkte der Massenmedien zeugen davon. "Die Seele wird zunehmend entkontextualisiert konzipiert, d.h. ethnozentrische, an religiöse Dogmen gebundene, in soziale Strukturen eingebettete Konzeptionen erodieren, bzw. sie werden in auswechselbare Bausteinsysteme umgewandelt. Es findet somit eine Verflüssigung und Virtualisierung der Seelenvorstellung statt und damit verstärkt sich ihre Medienabhängigkeit."[19]
Völlig neue Ansätze der Geist-Körper-Beziehungen sind auch in den Strategien zu sehen, die unter den Sammelbegriff der Dematerialisierung fallen, wie etwa "das Verschwinden im Internet", um durch eine technische Verwandlung des Körpers Weltferne und Weltflucht zu erzeugen, ohne daß hier wirklich eine völlige Dematerialisierung im Sinne einer Atomisierung des realen Körpers stattgefunden hätte. Body-Xeroxing, die telemetrische Aufzeichnung aller Körperfunktionen und die Speicherung aller sprachlichen Äußerungen, um eine Kopie des Menschen zu erstellen, gehören dazu.
Sexualität:
Eine andere Tendenz zeichnet sich schon lange durch die Verschmelzung des menschlichen Körpers mit der Maschine ab.[20] Die Maschine wird heute nicht mehr nur als Organersatz[21] des Menschen angesehen, sondern als mächtige Stütze einer neuen Synthese zwischen beiden mit magischen Wurzeln eines modernen Verschmelzungsprozesses verstanden.[22] Cyber-Sex ist wohl augenblicklich das anschaulichste Beispiel hierfür. Er wird in den Massenmedien wie in der Fachöffentlichkeit fast ausschließlich unter pädagogischen, moralischen und juristischen Aspekten diskutiert. Die Fronten sind dabei zwischen der Masse der "User" auf der einen Seite und der traditionellen Öffentlichkeit, wie staatliche Instanzen, auf der anderen Seite festgefahren. Der User besteht auf der Freiheit des Netzes von Zensur, das Herrschaftssystem verlangt, daß nationalstaatliche Grenzen für die Veröffentlichung obzönen Materials auch im Netz eingehalten werden. Alle übrigen Argumente und Positionen beider Parteien ergeben keinen weiteren Erkenntnisgewinn, da sie sich nicht von jenen für oder wider die massenhafte Verbreitung sexueller Stoffe in den anderen "neuen Medien" seit Ende des letzten Jahrhunderts unterscheiden. Auf der soziologischen Ebene könnte folgende Fragestellungen allenfalls als Diskussionsgrundlage dienen:[23]
- Wie werden Pornographische Bilder im Internet verbreitet?
- Pornographie im Internet - was ist gleich, was ist anders als bei anderen Medien?
- Was gibt es dort (erotisches) zu sehen, was es in den anderen Medien nicht gibt?
- Was ist so besonders an der sexuellen Kommunikation in den Comuter-Netzwerken?
- Welche methodischen Probleme wirft die Analyse von erotischen Inhalten des Internet auf?
Lohnt sich bei diesen Fragestellungen überhaupt eine sexual-soziologische Erforschung des Cyberspace? Einerseits ermöglicht das Internet die Ausbildung neuer sexueller Mikrokulturen, die Trennung zwischen Absender und Adressat ist aufgehoben und die Anonymität wie Identität wird im sexuellen Austausch neu definiert. Andererseits findet man keine Darstellung im Internet, die nicht auch auf anderen Wegen und in weitaus besserer Bildqualität zu erhalten wäre. Es werden lediglich die Art der Distribution, nicht aber das Material und seine Produktionsweise in diesen Neuen Medien verändert.
Auf dieser rein soziologischen Ebene werden die Fragen nicht zu befriedigenden Antworten führen. Befürchtungen, die mit den Entwicklungsläufen der Artifizialisierung des Lebens einhergehen, können nur im Rahmen von sozialer Qualität vom Menschseins bestätigt oder entkräftet werden. Wird die Fixierung auf virtuelle Welten Einsamkeit und Autismus, gefördert durch abnehmende Notwendigkeiten der alltäglichen Begegnung außerhalb der virtuellen Welten, verstärken? Erleiden wir einen Verlust an Basis-Sinnlichkeit im Erleben von Wirklichkeit? Betrachten wir diese Fragen unter dem Aspekt der umstrittenen Möglichkeit des Cyber-Sex.
Das Sexualleben wird durch Cyber-Sex um zwei Möglichkeiten erweitert.
Erotik durch virtuelle Bilder, die im wesentlichen Produkt der Phantasie sind stimulierend wirken.
Realer Sex mit realen menschlichen Partnern mittels virtueller Gegebenheiten über real-räumliche Grenzen hinweg.
Es besteht die Möglichkeit, das Sexualleben notfalls ganz auf Cybersex zu reduzieren oder aber, anders als bisher, Sexualität mit seinem Partner fortzusetzen, von dem er temporär und räumlich getrennt ist. Kompensation mangelnder sonstiger erotischer Stimulierungen oder zusätzlicher Gewinn durch diese Möglichkeit der Apparate geben neue Entscheidungen frei. Dadurch werden aber auch neue Anforderungen an die Entscheidungskompetenz des Einzelnen und an die sozio-kulturellen Bedingungen und Lebensbedingungen gestellt. Wird Sexualität so, durch die Entkörperlichung nicht noch mehr zum Medium für selbstbestädigender und fremdbestätigender Lusterfahrung und zur Sprache der Organisation von Soziodynamik gemacht und dient immer weniger zur Fortpflanzung der menschlichen Art? Die Berührung zwischen Mann und Frau ist nun nicht mehr die entscheidende Schnittstelle, sondern die zwischen Mann, Maschine und Frau. Die Folge Mensch-Maschine-Mensch-Beziehung könnte sein, dass die kolosale Masse an Verhaltensnormen, die die Geschlechtlichkeit definieren und, aus der Jahrtausende währende schmerzvollen Zwangsverquickung der erotischen Lust mit der Arterhaltung verbunden, im Rahmen soziologischer Verhaltensmuster auf den homunculus digitalis umdefiniert werden müssen.
Bei der Beurteilung der kulturellen Folgen im Hinblick auf die technische Ersetzbarkeit des Menschen oder gar die Kolonisierbarkeit des Menschenkörpers[24] möchte ich nun zum Schluss nun auf der Grundlage von Paul Virilio[25] argumentieren: Wir müssen unterscheiden zwischen zwischen präsemantischer Wahrnehmung und sozialer Kommunikation: die daraus abgeleitete Kernfrage bleibt hier, ob medial erzeugte Bilder sprachlich geprägte Kontrollmuster zunehmend außer Kraft setzen, oder eventuell verstärken, da sie letztlich einen generellen Täuschungsverdacht gegenüber den Medien erwecken.
"Man kann die genannte präsemantische Wahrnehmung auf der Folie der konventionellen Body-Mind-Trennung dem Bewusstsein zuschlagen,
- um diese dann - wie etwa bei Luhmann[26], der Kommunikation als eigenständigem System der Sinnesverarbeitung gegenüberzustellen -
- oder aber als eine Aktivität auffassen, an der sich ein wichtiger Aspekt der körperlichen Einflussnahmen auf die Produktion gesellschaftlich relevanten Wissens niederschlägt."[27]
Baudrillard, Jean, Les strategies fatales, Paris 1983, in der deutschen Übersetzung von Ulrike Bochskopf: Die fatalen Stategien, München 1991.
Baudrillard, Jean, Philosophien der neuen Technologie, Berlin 1989
Becker, Barbara, Michael Paetau, Zum Entropieverdacht der Informationsgesellschaft, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
BLK, Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung, Heft 44, "Medienerziehung in der Schule -Orientierungsrahmen, Bund-Länderkommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung", Bonn 1995
Brockhaus Enzyklopädie, Vorauslexikon zur Brockhaus Enzyklopädie, Neunzehnte Auflage, Band 5, Mannheim 1986, Seite 91
Elias, Norbert, Über den Prozeß der Zivilisation, Darmstadt 1969
Ellrich, Lutz, Der mediale Körper - Paul Virilios elektronische Apokalypse, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Feldmann, Klaus, Die Instrumentalisierung des Körpers und die Zukunft der Seele, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Fiske, John, Media matters: everyday culture and political change, Univ. of minnesota Press, Minneapolis 1996
Freud, Sigmund, Formulierungen über zwei Prinzipien des psychischen Geschehens, in: Jahrbuch psychopathologischer Forschung, 1911
Gehlen, Arnold, Anthropologische Forschung, Frankfurt 1961
Gergely, Stefan M., Wie der Computer den Menschen und das Lernen verändert, München 1986
Geser, Hans, Der PC als Interaktionspartner, ZEITSCHRIFT FÜR SOZIOLOGIE, Jg. 18, Heft 3, Juni 1989
Gilgenmann, Klaus, Die Doppelstruktur der Kommunikation, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Glotz, Peter, Im Kern verrottet? Fünf vor zwölf an Deutschlandes Universitäten, Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart, 1996
Gopphold, Andreas, Schrifttechnologien. Macht und das nachalphabetische Zeitalter. München 1994
Gräf, Lorenz, Die Änderung sozialer Netzwerke durch die Nutzung des Internet, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Haefner, Klaus, Denkzeuge, was leistet der Computer, was muß der Mensch selber tun? Basel-Boston-Stuttgart 1987
Hofstätter, Peter, R., Psychologie, Frankfurt 1957
Koenen, Elmar J., Was verändert sich durch Medienwandel? Eine kleine Erinnerung an die 'alten Medien', Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Krysmanski, H.J., Weltsystem, neue Medien und soziologische Imagination, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Luhmann, Niklas, Die Realität der Massenmedien Opladen 1995
Marcuse, Herbert, Der eindimensionale Mensch, Neuwied 1987
Marouzeau, Jean, Lexique de la Terminologie Linguistique français, allemand, anglais, Paris 1951
Masterman, Len, Medienpädagogik in Europa, Straßburg 1988
Moser, Heinz, Einführung in die Medienpädagogik, Opladen 1995
Moser, Heinz, Einführung in die Medienpädagogik, Opladen 1995
Müller-Doohm, Medienkultur im zeitalter des Globalismus, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Paetau, Michael, Rationalität in virtullen Welten, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Pelz, Heidrun, Linguistik für Anfänger, Hamburg 1975
Penrose, Roger Computerdenken - Des Kaisers neue Kleider, Heidelberg 1991
Postman, Neil, Das Verschwinden der Kindheit, Frankfurt 1984
Postman, Neil, Wir amüsieren uns zu Tode, Frankfurt 1985
Russo, Manfred, Zwischen neuer Askese und Cybersex, Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Sagawe, Helmuth, Einfluß 'intelligenter' Manschinen auf menschliches Verhalten, Opladen 1994
Sagawe, Helmuth, Kommunikatives Handeln: Mensch-Computer, in LDV, Forum der Gesellschaft für Linguistische Datenverarbeitung GLDV, Band 12, Nummer 1, Juni 1995
Sagawe, Helmuth, und Kratzke, Reinhard, "Multimedia und neue Medien, zukunftsrelevante Formen des kommunikativen Handelns in der Mensch-Maschine-Situation", Forschungsbericht über das Modellprojekt: Weiterbildung für Lehrende mit wissenschaftlicher Begleituntersuchungan der Universität Heidelberg mit einem aktuellen Bildungspolitischen Fallbeispiel: "Die institutionelle Herrschaft und Hierarchie über neue elektronische Medien innerhalb der Universitätsstrukturen", erscheint Mitte 1997, Heidelberg 1997
Schetsche, Michael, Sexuelle Botschaften", Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Schmutzer, Rupert, Wie werden im Diskurs über neue Medien die sozialen Folgen konstruiert? Vortrag auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom 7.-11.10 1996 in Dresden. Abstract-Band. Herausgegeben von Rehberg, Karl-Siegbert, Dresden 1996
Schor, Bernd, Medienalltag und Handeln, Opladen 1995
Turing, Alan M., Mechanical intelligence, Amsterdam 1992
Virilio, Paul, Die Eroberung des Körpers: vom Übermenschen zum überreiztem Menschen, Frankfurt 1996
Virilio, Paul, La machine de vision, Paris 1988
Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft, Kapitel III: Die Typen der Herrschaft, Seite 122ff, Tübingen 1972
Weizenbaum, Joseph, Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft, Frankfurt 1977
Winn, Marie, Die Droge im Wohnzimmer, Reinbek 1988
Winn, Marie, Kinder ohne Kindheit, Reinbek 1984