Projekt: Interkulturalität im Internet
eine kulturvergleichende Untersuchung im Internet
am Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg

Leitung: Dr. Helmuth Sagawe

Seit dem 16. Mai 1999 sind Sie der Besucher dieser Projektseite!

Deutsches Anschreiben zum Kooperationsersuchen mit anderen Universitäten!


Dr. phil. Helmuth Sagawe
Soziologe/Kommunikationswissenschaftler
Universität Heidelberg
Plöck 57a

D-69117 Heidelberg

E-Mail: helmuth@dr-sagawe.de

 

Betr: Kooperationsersuchen für mein Projekt: Kultur als soziale Erscheinung. Das Internet im interkulturellen Vergleich. Eine kontrastive Untersuchung zur lokalen Identitätsbildung durch das Internet

Heidelberg, den 21. März 1999

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

mit diesem Anschreiben möchte ich Sie für eine Kooperation mit meinem Projekt "Kultur als soziale Erscheinung" gewinnen und fragen, ob Sie oder/und Ihre Universität/Einrichtung sich an diesem Projekt beteiligen würden. Erforderlich sind hierfür in Ihrer Einrichtung ein Internet-Anschluß, mindestens fünf vernetzte Workstations und eine Gruppe (mindestens 5) Studenten, die elementare EDV-Kenntnisse besitzen, eventuell auch HTML-Seiten (also Internet-Seiten) erstellen können. Sie sollen am Ende an einer persönlichen Befragung durch mich teilnehmen, nachdem ein Kurs sie auf die HTML-Seitenerstellung vorbereitet hat. Es wäre auch wünschenswert, wenn Ihre Einrichtung schon eine eigene WWW-Präsenz hätte.

Zum Inhalt meines Projektes:

In Fachkreisen und der Trivialliteratur erscheint immer wieder der Begriff von der "Globalisierung der Welt" durch das Internet. Konträre Meinungen jedoch behaupten, daß durch das Internet eher eine Regionalisierung und die Betonung kultureller Eigenarten gefördert würden, da das Netz Gelegenheit zur weltweiten Präsentation regionaler Spezifika biete. Hierdurch könnten kulturelle Merkmale verstärkt und überbetont hervorgehoben werden.

Speziell zu dieser Thematik wird am Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg von mir ein Forschungsprojekt durchgeführt, das die Deutung der wichtigsten kulturellen Prozesse entsprechend dem heutigen "Forschungs-Main-Stream" anhand handlungstheoretischer und sprachphilosophischer Modelle (J. Habermas, P. Heintz) zum Inhalt hat. Die Entstehung und Weiterentwicklung des Internets soll als ein solcher Prozeß bezeichnet und mit Hilfe dieser Ansätze untersucht werden.

Neben grundsätzlichen Überlegungen zum "Kommunikativen Handeln von Mensch-Maschine" im und durch das Internet, muß auch der Frage der "Virtualität versus Realität" im Netz nachgegangen werden; es müssen zudem - ausgehend von den Theorien zum Kulturvergleich (G. Hofstede, R. Benedict, M. Mead) - die Bedeutung kultureller Faktoren für die Ausprägungen des Prozesses sozialer Entwicklungen in diesem neuen Medium (Internet) herausgearbeitet, gemeinsame Kriterien festgelegt und ein daraus resultierendes wissenschaftliches Instrumentarium erarbeitet werden. Mit diesem werden letztlich WWW-Seiten auf interkulturelle Unterschiede hin bewertet. Neben Seitenaufbau und Funktionalität der Seite - hierzu sind schon Prüfkriterien und Programme entwickelt worden, die aber für unsere Zwecke noch ergänzt werden müssen (z.B. http://www.fitforweb.de der Fa. Media Supervision) - werden kulturspezifische Merkmale evaluiert und operationalisiert. Dieses Testinstrument soll als empirisches Erhebungsinstrument von Faktoren eingesetzt werden, das innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen kontrastiv Faktoren von Interkulturalität in HTML-Seiten messen wird.

Dem Leitgedanken des Projektes liegt also die Hypothese zugrunde: "Das Internet trägt zu einer Globalisierung der Kulturen und somit des kulturellen und kommunikativen Handelns bei."

Die Gegenhypothese, die in letzter Zeit stark hervorgehoben wurde, ist: "Das Internet fördert eine Regionalisierung der Kulturen und Eigenheiten des Kommunikativen Handelns und hebt dadurch lokale und spezifische kulturelle Identitäten hervor."

Auch eine im SS 1999 von mir durchgeführte Veranstaltung am Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg ist im Rahmen des interkulturellen Großprojektes "Kultur als soziale Erscheinung" zur Erforschung kultureller Idiosynkrasien und Repräsentationsmechanismen sowie interkultureller Kommunikationsprobleme im Umgang mit dem Internet als neuem kulturellem Handlungsfeld unter Einbeziehung russischer, amerikanischer, japanischer, chinesischer, deutscher und arabischer Universitäten zu sehen.

Vorab unterstützt wird dieses Forschungsvorhaben im Rahmen meiner Veranstaltung im Sommersemester vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg (IWR). Ein Finanzierungsantrag ist an die SAP Deutschland ist gleichfalls gestellt.

 

1. - Für die Kooperationspartner entstehen keinerlei Kosten (außer E-Mail-Anschluß)

2. - Die Kooperationspartner sollten Interesse für die obengenannte Thematik haben und ev. durch neue Fragestellungen bei der Thematik mitarbeiten.

3. - Die Kommunikation sollte in der jeweiligen Landessprache durchgeführt werden.

4. - An den Kooperations-Universitäten sollten Studenten und ein Dozent für einen einwöchigen Kurs zu EDV-, HTML-Programmierung, sozialen-, psychologischen- und kommunikationswissenschaftlichen Fragestellungen zur Verfügung stehen.

5. - Die Kooperations-Universität sollte für diese Woche einen Dolmetscher/in zur Verfügung stellen: Landessprache-Deutsch.

 

Bitte senden Sie mir per E-mail zu, ob Sie Interesse an dieser Kooperation haben.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Helmuth Sagawe


aktualisiert am 4.1.2001
von Dr. Helmuth Sagawe
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