Es besteht die Möglichkeit, das Sexualleben notfalls ganz auf Cybersex zu
reduzieren oder aber, anders als bisher, Sexualität mit seinem Partner
fortzusetzen, von dem er temporär und räumlich getrennt ist.
Kompensation mangelnder sonstiger erotischer Stimulierungen oder
zusätzlicher Gewinn durch diese Möglichkeit der Apparate geben neue
Entscheidungen frei. Dadurch werden aber auch neue Anforderungen an die
Entscheidungskompetenz des Einzelnen und an die sozio-kulturellen Bedingungen
und Lebensbedingungen gestellt. Wird Sexualität so, durch die
Entkörperlichung nicht noch mehr zum Medium für
selbstbestädigender und fremdbestätigender Lusterfahrung und zur
Sprache der Organisation von Soziodynamik gemacht und dient immer weniger zur
Fortpflanzung der menschlichen Art? Die Berührung zwischen Mann und Frau
ist nun nicht mehr die entscheidende Schnittstelle, sondern die zwischen Mann,
Maschine und Frau.